Die Geschichte vom fliegenden Erwin
Wenn der Regen niederbraust,
wenn der Sturm das Feld durchsaust,
bleiben Mädchen oder Buben
hübsch daheim in ihren Stuben.
Erwin aber dachte: Nein!
Das muss draußen herrlich sein!
Und im Felde patschte er
ohne Regenschirm umher.
Hui wie pfeift der Sturm und keucht,
dass der Baum sich niederbeugt!
Seht! Den Erwin erfasst der Wind,
und der arme fliegt geschwind
durch die Luft so hoch, so weit;
niemand hört ihn, wenn er schreit.
An die Wolken stößt er schon,
und der Schal fliegt auch davon.
Schal und Erwin fliegen dort
durch die Wolken immer fort.
Und die Mütze weit voran,
stößt zuletzt am Himmel an.
Wo der Wind sie hingetragen,
ja, das weiß kein Mensch zu sagen.
frei nach Heinrich Hoffmann