Als ein Ehepaar in unserer Straße letztes Jahr haufenweise Möbel für den Sperrmüll auf die Straße gestellt hatte, bekamen wir gleich Stielaugen. Denn zwischen alten Sofas und hässlichen Couchtischen schaute ein weißes Etwas hervor, das sich als alte Kommode entpuppte.
Ein nettes Gespräch an der Haustür später, waren wir um eine Kommode reicher. Und die ehemaligen Besitzer überglücklich. Denn die Kommode hat Geschichte. Sie war schon vieles, aber vor allem Wickeltisch der mittlerweile erwachsenen Kinder. Das Ehepaar hatte das Möbelstück nur schweren Herzens weggeworfen und war daher sehr froh, als wir plötzlich klingelten, um zu fragen, ob wir die Kommode adoptieren könnten.
Das dunkelweiße Monster (mit den 80er-Jahre Kunststoffknäufen) blockierte fast ein Jahr den direkten Gang zur Waschmaschine im Keller. Nun sind wir aber den Monster-Lackschichten mit Schwingschleifer, Heißluftfön und Natriumhydroxid auf den Pelz gerückt. Das Ergebnis sieht man auf den Bildern. Jetzt fehlt nur noch eine Behandlung mit Schmirgelpapier, eine Lasur und schöne Knäufe - damit die Kommode ihr zweites Leben bei uns zuhause antreten kann.